Nicola Manca erläutert im Interview die Hintergründe der kunstvollen Custombike-Kreation

31. August 2022
Nicola Manca erläutert im Interview die Hintergründe der kunstvollen Custombike-Kreation
Maanboard eine kunstvoll customisierte CMX500 Rebel

Honda gab heute bekannt, dass die »Maanboard«, eine kunstvoll customisierte CMX500 Rebel des sardischen Honda Händlers »Motocicli Audaci«, zum Gewinner des Honda Customs-Wettbewerbs 2022 gekrönt wurde. Das siegreiche Bike erhielt über 5.000 Likes von der Motorrad-affinen Community und setzte sich gegen neun weitere CMX-Custombikes durch.
 
Inspirieren ließ sich das Maanboard-Team von Sandbahn-Rennmaschinen der 1930er Jahre. Den Umbau zeichnen eine Springergabel, 19 Zoll-Drahtspeichenräder und eine Auspuffanlage aus Edelstahl aus. Die Lackierung in Candy-Blau mit Blattgold-Applikationen verdient besondere Beachtung. Ansehnlicher Heckabschluss, Lenker-Riser und ein handgefertigter Ledersitz runden die kunstvolle Kreation auf Basis der CMX500 Rebel ab.

Nicola Manca, Eigner der Honda Vertretung »Motocicli Audaci«, spricht nachfolgend über die Inspiration und die Herausforderung bei der Kreation der »Maanboard«.

Gratulation zum Gewinn des Honda Customs 2022 Wettbewerbs. Die »Maanboard« ist in der Tat ein gelungener, einzigartiger CMX500-Umbau – was hat sie zum Look eines Sandbahn-Racers aus den 1930er Jahren inspiriert?

Nicola Manca: Danke. Der kreative Prozess hat uns viel Freude bereitet und ich möchte mich zunächst bei allen bedanken, die uns ihre Stimme gegeben haben.  Der Sandbahn-Racer-Look der 1930er Jahre hat unsere Fantasie aus mehreren Gründen angeregt. Zunächst war es das Umfeld beim Wheels & Waves-Festival. Das coole und entspannt-lebenslustige Ambiente ermuntert grundsätzlich, sich bei einem Wettbewerb ordentlich ins Zeug zu legen. Sprintrennen auch auf losem Untergrund gehören traditionell zu diesem Event, insofern drängte es sich geradezu auf, ein klassisches Racebike für sandigen Untergrund in die Tat umzusetzen.

Dazu spielten technische Belange mit hinein. Mit Blick auf eine gestreckte Linienführung war unser Vorhaben, die Fahrzeugfront zu senken und gleichzeitig das Heck anzuheben. Dafür fiel unsere Wahl auf große 19 Zoll-Reifen. Dies führte jedoch zu Platzproblemen, weil damit das Vorderrad den Kühler berührte. Deshalb haben wir uns für eine Springergabel entschieden, die das Vorderrad weiter vorne platziert und so zusätzlichen Raumgewinn ermöglicht.

Das aufwendige Candy-Blau mit kostbarem Blattgold hat Eyecatcher-Qualitäten. Ist mit der Lackierung eine besondere Bedeutung verbunden?

Nicola Manca: Zunächst sollte das Bike in rot lackiert und mit Blattgold verziert werden. Dann hat uns Lackierer Ivan Motta die Farbe Candy-Blau als Testmuster geschickt, die uns sogleich begeistert hat und perfekt zu unserer Allusion von Meer und Wellen passt. Der Metalliclack ändert je nach Lichteinstrahlung seine optische Anmutung; das gefällt uns, weil je nachdem wie die Sonne auf die Meeresoberfläche trifft, eine ähnliche Wechselwirkung auftritt.

Das Bike schmückt zusätzlich die Startnummer 90. Was hat es damit auf sich?

Nicola Manca: Bei fantasievoller Betrachtung wird die Startnummer aus den Buchstaben „fear does“ gebildet. Wir hätten vielerlei Zahlen aussuchen können, aber da das Fahren im Sand ohne Vorderradbremse durchaus als »beängstigend“ angesehen werden kann, schien uns die Zahl 90 angemessen.

Gab es im Entstehungsprozess eine Phase, die besonders schwierig war?

Nicola Manca: Am meisten haben wir uns über das Gesamtkonzept den Kopf zerbrochen. Bevor wir uns an die Arbeit machten, studierten wir etliche Rebel-basierte Designs und stellen fest, dass alle dazu tendieren, die ansteigende Linie nach vorne zu betonen. Um uns davon gezielt abzusetzen, haben wir entschieden, die »Maanboard« zu strecken und die Gürtellinie weitestmöglich abzuflachen, jedoch ohne dafür den Tank zu wechseln oder den Rahmen einschneidend zu bearbeiten. Natürlich gab es auch Zweifel, aber wir vertrauten unserem Entwurf und unseren Fähigkeiten und offensichtlich funktionierte es. Der Aufbau ging reibungslos vonstatten und wir sind wirklich stolz auf das finale Ergebnis.

Welche Details ragen Ihrer Meinung nach besonders heraus?

Nicola Manca: Dass wir eine völlig andere Linienführung als beim Basismodell erreicht haben, ohne den Rahmen, den Tank oder die Schwinge zu modifizieren. Unser Ziel ohne radikale Modifikationen erreichen zu wollen, war mutig. Damit transportieren wir auch unsere Message für private Schrauber und Customizer. Nämlich, dass die CMX auch als Versuchslabor für fantasievolles Customising taugt. Und dass es damit jedem offen steht, das vorhandene Individualisierungs-Potenzial der Honda Rebel für sich zu nutzen. Darüber hinaus gibt es Details, die uns stolz machen. Zum Beispiel die Formgebung des Sattels, die liebevolle Lackierung und der handgedengelte Sitzhöcker sind typische Custom-Merkmale. Gleichzeitig wird die Racing-Seele bewahrt, die wir dem Bike eingehaucht haben.