Trends bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen: 2022 und danach

Die E-Auto-Revolution auf den Straßen Europas ist in vollem Gange, denn der Verkaufsstopp für Benzin- und Dieselfahrzeuge rückt immer näher. In Großbritannien werden Hybrid- und Elektrofahrzeuge ab 2030 die einzigen Neufahrzeuge auf dem Markt sein, während Frankreich und Spanien den Verkauf von Benzin- und Dieselfahrzeugen ab 2040 verbieten wollen.

Die Zukunft hat gewissermaßen schon begonnen.

Was also erwartet uns 2022 und in den Jahren danach? Werfen wir einen Blick auf die Trends.

Umstieg auf E-Mobilität

Für das Jahr 2025 prognostiziert die Investmentbank UBS, dass zwanzig Prozent aller weltweit verkauften Neuwagen Elektrofahrzeuge sein werden. Laut ihrer Prognose könnte der gesamte Verkehrssektor im Jahr 2040 „entkarbonisiert“ sein, da es sich bei allen produzierten Neuwagen um Fahrzeuge mit Hybrid-, Elektro- oder Wasserstoffantrieb handeln wird.

Man geht davon aus, dass 2025 in der EU rund vier Millionen E-Fahrzeuge hergestellt werden. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es 1,3 Millionen.

„Ungeachtet der pandemiebedingten Herausforderungen in ganz Europa meldet die britische Society of Motor Manufacturers and Traders, dass 11,6 Prozent des Fahrzeugabsatzes im Jahr 2021 auf E-Fahrzeuge entfielen. Zum Vergleich: 2020 waren es 6,6 Prozent. Allein im Dezember 2021 entfielen 26 Prozent des Absatzes auf Elektrofahrzeuge. In Spanien stieg der Absatz von E-Fahrzeugen um 32 Prozent im Vorjahresvergleich“, so der Branchenverband ANFAC.

In Frankreich waren laut PFA 22,9 % aller im September 2021 verkauften Pkw Plugin-Elektrofahrzeuge – fast doppelt so viel ein Jahr zuvor (11,8 %). Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt registrierte im Zeitraum von 2019 bis 2020 eine Verdreifachung der Zulassungszahlen von E-Fahrzeugen.

Auch Honda will bei der E-Revolution in Europa eine Vorreiterrolle spielen und beabsichtigt, den Anteil der verkauften Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge am Gesamtvolumen bis 2040 auf 100 Prozent zu erhöhen.

Verfügbarkeit von Ladestationen

Eine große Hürde auf dem Weg zu E-Mobilität ist der Zugang zu Ladestationen. Viele Länder bemühen sich darum, das Netz der Ladestationen auszubauen – sei es bei der Errichtung von Neubauten oder in Stadtzentren.

Dieser Trend nimmt gerade an Fahrt auf und ist in ganz Europa zu beobachten. Laut IEA hat sich die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladesäulen im Zeitraum von 2016 bis 2021 versiebenfacht.

Anreize für den Umstieg

Ein wichtiger Faktor für den E-Fahrzeug-Absatz sind die verschiedenen Subventionen, die angeboten werden. In den Niederlanden zum Beispiel gibt es mehr Elektro- und Hybridfahrzeuge pro Einwohner als in jedem anderen Land der Welt. Dort werden den Käufern von E-Fahrzeugen Subventionen in Aussicht gestellt. Zudem sind die Fahrzeuge bis 2024 von der Umsatz- und der Kfz-Steuer befreit, danach gibt es mehrere Jahre lang Ermäßigungen.

Ein weiterer Vorreiter ist Norwegen. Dort sind Elektrofahrzeuge von der Kfz-Steuer und von der Mehrwertsteuer befreit. Zudem sind Park- und Mautgebühren für diese Fahrzeuge um 50 Prozent ermäßigt. Andere Anreize in europäischen Ländern bestehen zum Beispiel darin, dass Fahrer von Elektro- und Hybridfahrzeugen Busspuren benutzen dürfen.

Gehört die Zukunft den BEVs oder den PHEVs?

Welche Länder entscheiden sich für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEVs) und welche für Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEVs)? Interessanterweise werden sowohl BEVs als auch PHEVs in ganz Europa begrüßt, insbesondere in den fünf wichtigsten Märkten.

In Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien schnellte der Absatz von BEVs und PHEVs in der ersten Hälfte des Jahres 2021 um 147 % bzw. 248 % in die Höhe.

Das E-Fahrzeug für Autofahrer

Früher waren Sportwagen lärmende Spritschlucker und Elektrofahrzeuge waren kleine und geräuscharme Stadtautos. Allerdings schreitet die Batterietechnik so schnell voran, dass viele Elektrofahrzeuge heutzutage mit Benzin- und Dieselfahrzeugen mithalten können oder sie sogar in den Schatten stellen.

In Sekundenschnelle erreichen diese sportlichen Elektrofahrzeuge ihre Höchstgeschwindigkeit – und sind dabei genauso umweltfreundlich wie herkömmliche Elektroautos. Und die Sportwagen mit Wasserstoffantrieb, die derzeit entwickelt werden, dürften den Nervenkitzel des Sportwagenfahrens in den kommenden Jahren nochmals erhöhen.

Die elektrische Straße

Auf Elektrofahrzeuge warten faszinierende Konzepte, bei denen die Straße eine Schlüsselrolle spielt.

Erneut ist Honda Wegbereiter einer bahnbrechenden Entwicklung: Das in der Entwicklung befindliche ERS (Electric Road System) soll beim Fahren auf dynamische Weise Ladestrom über das Verkehrswegenetz liefern. Dies wird die Wartezeit beim Laden sowie die Größe der Bordbatterien reduzieren und die Reichweite vergrößern.